Werkstatt :: Landschaftsbau

Baumbau 1.Teil

 


von Thomas Wycislo

 


Jeder hat wohl schon die Erfahrung gemacht, dass die angebotenen Bäume im Sortiment der grossen Hersteller nicht immer befriedigen. Natürlich kann man im Sortiment einiger Kleinserienhersteller fündig werden. Die Ware hat aber ihren Preis. Deshalb habe ich angefangen mir meine eigenen Bäume herzustellen. Ein schöner Solitär neben dem Empfangsgebäude einer Nebenbahn ist häufig in der Realität anzutreffen. Rechne ich aber die Zeit, die ich für ein Exemplar benötige, schlägt das Preis-Leistungs-Verhältnis einfach schon aufgrund der Arbeitszeit zugunsten des Kleinserienherstellers aus.


Zum Bau des Baums habe ich ein Kabel von Conrad mit ca. 250 Litzen genommen. Der Stamm wird zuerst unten verlötet, damit sich nicht alle Litzen beim Verdrillen selbständig machen. Anschließend geht es an das Verdrillen. Hier kann schon der Charakter des zukünftigen Baums festgelegt werden. Erhält der Baum einen Hochstamm oder werden es mehrere starke knorrige Stämme. Hier ist Fantasie gefragt.




Die untersten verdrillten Äste haben natürlich zu lange Litzen. Diese kann man in einem Zwischenschritt schon einmal ablängen, damit man etwas mehr Bewegungsfreiheit zum weiteren arbeiten hat.

Als zweckmässig hat es sich für mich ergeben, den Stamm zum besseren Ablängen fest in z.B. bemalten Styropor zu drücken. Eine bemalte Oberfläche erhöht den Kontrast zu den glänzenden Litzen.



Nun können die weiteren Litzen verdrillt werden. Viele Teilungen der Litzen ergeben immer mehr Äste, die das natürliche Aussehen des Baums erhöhen. Insbesondere in einer Winterlandschaft sieht ein kahler Baum mit vielen Verästelungen realistischer aus. Dafür benötigt man schon etwas Geduld. Ist die letzte Litze verarbeitet erfolgt nochmals das schon oben erwähnte endgültige Ablängen der zu langen Litzen (Äste). Schon jetzt kann man den fast fertigen Baum erahnen.
Nachdem auch dieser Schritt erfolgreich abgeschlossen ist, sieht der Baum doch noch recht zerknittert aus. Jetzt erfolgt das Ausrichten der Stämme und Äste bis man selbst zufrieden ist Fast schon sieht der Baum perfekt aus.

Jetzt werden nochmals die zu lang geratenen allerletzten Enden der Zweige etwas ein gekürzt; meistens handelt es sich nur um Millimeter; und leicht nach unten gebogen.

Als Werkzeug haben sich zwei nach vorn spitz zulaufende Pinzetten bewährt; zum Ablängen reicht eine kleiner Seitenschneider.



Der Baumrohling ist jetzt fertig.



Viel Spaß beim Nachbauen.


Im zweiten Teil erfolgt die Behandlung des Stamms und der Äste. Abschließend wird begrünt.


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